Baugeschichte der Barockkirche

Die Pfarreikirche St. Johannes der Täufer & St. Johannes der Evangelist

Geschichte und Architektur

Gemäss Quellen aus der Zeit um 1200 liess Abt Waltram 1138 - 1144 die erste Kirche samt Klosteranlage bauen. Diesem romanischen Gotteshaus folgte, wohl nach einem 1410 (1440?) datierten Klosterbrand, ein gotischer Kirchenbau von schlechter Qualität.

Die Familie Reding von Biberegg, eine Adelsfamilie von Schwyz, amteten als Landschreiber im Thurgau. Sie sitfteten den Neubau der baufällig gewordenen Kirche. Bevor das Konventkapitel 1685 den Beginn der Bauarbeiten einer neuen Kirche beschloss, liess Abt Joachim Seiler den Einsiedler Architekten Bruder Kaspar Moosbrugger kommen, dessen Anteil an der Planung jedoch schwer abzuschätzen ist. Er wurde wohl als Gutachter zugezogen. Gesichert scheint der Einfluss des Architekten Johann Serro aus Roveredo, der die Kirche in der Handschrift des norditalienischen Frühbarocks geprägt hat.

Eine erste Veränderung erfuhr das nördliche Kirchenschiff im Zusammenhang mit der ab 1704 im Stile des Hochbarocks erbauten Iddakapelle. Die sich zur Kapelle hin öffnenden Arkaden wurden mit Stuck umschnörkelt. Einschneidender wirkte die Verlängerung der Kirche nach Osten hin und der Bau des heiter-frohen Orgelchores in den Jahren ab 1753, welcher den Übergang bildet zu den grosszügigen quadratischen barocken Konventbauten aus derselben Zeit. Etwas später wurde das Altarhaus im aufkommenden Stil des Frühklassizismus durch den Architekten Abt Augustin Bloch umgeformt.

Iddakapelle

Urkundlich wird eine eigene Kultstätte zu Ehren Iddas von Toggenburg erstmals im Jahre 1504 erwähnt. Das Grabmal der Heiligen lässt jedoch darauf schliessen, dass schon zu Ende des 15. Jahrhunderts eine kleine Kapelle bestanden hat. Der älteste Bauteil von Kirche und Kloster ist die Grabplatte von 1496 über dem Kenotaph, dem leeren Grab der Heiligen Idda. Die Kapelle erfuhr im Jahre 1595 eine erste Erweiterung und 1625 eine bedeutende Neugestaltung. Weil dann aber dieser Bau zur neuen Kirche nicht mehr richtig passte und weil zudem die Zahl der Wallfahrer im Wachsen begriffen war, wurde 1703 der heute noch bestehende Neubau beschlossen. Er wurde als hochbarockes Oktogon ausgeführt und von den Vessobrunner Handwerkern Josef Resch und Dominikus Zimmermann in süddeutsch fröhlichem Barock ausgestattet.

Turm

Der Kirchturm reicht in seinem Grundbestand ins Jahr 1587 zurück. Um ihn der lddakapelle anzupassen, wurde er 1727 erhöht und mit achtseitiger Kuppel gekrönt. 1751 erfolgte eine weitere Aufstockung mit zweifachem Kuppelabschluss, wohl um ihn dem beabsichtigten Klosterneubau anzupassen. 1979 und 1999 erfolgten Renovationen des Kirchturmes.

Glockengeläut

In den Sendungen von Radio srf1 und Musikwelle läuten jeden Samstagabend die Glocken von verschiedenen Kirchen der Schweiz den Sonntag ein. Die Glocken von Fischingen läuteten am 11. April 2020 den Ostersonntag ein.

» zum Glockengeläut 2020 und Glockenplan der Barockkirche Fischingen